Welche Zigaretten ohne Filter gibt es noch?

Zigaretten ohne Filter gibt es im Päckchen oder man dreht sie selbst. Sie haben eine lange Tradition, werden oft mit Filterzigaretten verglichen, sind jedoch viel älter. Sie waren die ersten überhaupt, die in Massenfertigung gingen.

Aber sind sie überhaupt noch zeitgemäß? Welches Image verbindet sich damit und was haben sie für Vorteile gegenüber den Filterzigaretten? Mit Kurzporträts der vier bekanntesten Hersteller!

Inhaltsverzeichnis

• Zigaretten ohne Filter: Nur eine Frage des Geschmacks?
• Welche bekannten Marken gibt es?
• Roth-Händle
• Chesterfield
• Gitanes
• Gauloises
• Geschichte der Zigaretten ohne Filter
• Wo ist der Unterschied zu Filterzigaretten?
• Vor- und Nachteile gegenüber Filterzigaretten
• Selber drehen oder fertig kaufen?
• Ist die Filterlose noch zeitgemäß?
• Fazit - Zigaretten ohne Filter: Nostalgie und Geschmack pur

Zigaretten ohne Filter: Nur eine Frage des Geschmacks?

Zigaretten ohne Filter sind sehr stark. Genau deshalb werden sie auch geschätzt: Hier haben Sie den vollen Rauchgenuss ohne Verfälschung durch den Filter.

Bei Selbstgedrehten wiederum spielt oft die Fingerfertigkeit eine Rolle: Zwar lassen sich Filter mit einarbeiten. Das ist aber schwerer, als filterlos zu drehen. Hinzu kommt ein weiterer Grund, Filterlose fallen auf: Wenn jemand Sie künftig um eine Zigarette bittet, ziehen Sie doch einmal ein Päckchen Roth-Händle heraus. Den Blick des Gegenübers werden Sie wohl nie vergessen.

Damit wird die Zigarette ohne Filter zum Lebensgefühl. Wenn Sie etwas Besonderes suchen und mit der Stärke keine Probleme haben, könnten diese Zigaretten etwas für Sie sein.

Welche bekannten Marken gibt es?

Anders gefragt: Welche Zigaretten ohne Filter gibt es noch?

Mittlerweile bieten viele Händler sowohl Filterzigaretten an als auch Zigaretten ohne Filter. Ob Lucky Strike, Pall Mall oder Camel: Sämtliche bekannten Zigarettenhersteller führen mindestens eine filterlose Marke. Doch es gibt ein paar Marken, welche die klassische Filterlose anbieten, weil dies ihr Image ist. Dazu zählen Roth-Händle, Chesterfield und Gitanes.

Roth-Händle

Deutsche Marke, gegründet 1897. Stand früher für extrem starke Zigaretten, die heute so in der EU nicht mehr verkauft werden dürfen, da sie deren Grenzwerte überschreiten. Dunkler Tabak ohne viele der inzwischen üblichen Zusatzstoffe. Die Filtervariante wurde 2017 eingestellt.

Chesterfield

US-amerikanische Marke, die seit 1873 existiert. Sie gehörte zeitweilig zu den drei beliebtesten Marken in Amerika. Ihre nostalgische Komponente erhielt sie mit der Ära der Filmstars: Chesterfield galt als Lieblingsmarke von Humphrey Bogart und James Dean.

Gitanes

Gitanes sind vor allem in Frankreich sehr bekannt. Gegründet 1910, steht die Marke inzwischen für aktiven Sport und Jazzmusik: Das französische Formel-Eins-Team war knapp 20 Jahre lang Werbepartner. Universal Music Paris verknüpfte zahlreiche Jazz-Neuauflagen mit der traditionsträchtigen Marke.

Gauloises

Die 'Gallier' gibt es seit 1876, unter dem heutigen Namen aber erst seit 1910. Eine extrem starke französische Marke mit Maispapier, welches Geschmack und Handhabung noch einmal deutlich beeinflusste. Von 1935 bis in die Neunziger für Angehörige der französischen Armee produziert. Lange Zeit auch billiger als andere Zigaretten.

Geschichte der Zigaretten ohne Filter

Jahrhundertelang waren alle Zigaretten filterlos. Mit den Fünfzigern des letzten Jahrhunderts änderte sich das, weil gesundheitliche Bedenken aufkamen. Man wollte zwar noch rauchen, aber auf 'gesunde Art'. Ergebnis war der Filter. Er sollte Schadstoffe entfernen und das Inhalieren deutlich gesünder machen.

Irgendwann wurde der Filter die neue Normalität beim Rauchen. Ab da war es eine bewusste Entscheidung: Zigaretten ohne Filter rauchen oder mit Filter? Wer sich für filterlos entschied, drückte ab sofort ein Lebensgefühl aus. Oder er hatte schlicht kein Geld, denn stets waren Filterzigaretten etwas teurer als Filterlose.

Die Abneigung gegen Filterzigaretten hielt sich bei einigen Menschen lange. Sie rührte vielleicht auch daher, dass Filter der ersten Generation wenig Rauch durchließen, also den Rauchgenuss erschwerten. Inzwischen haben sich Filterzigaretten zwar durchgesetzt. Doch es gibt immer noch genug Anhänger des unverfälschten Tabakgenusses.

Wo ist der Unterschied zu Filterzigaretten?

Es gibt verschiedene Filter, doch sie alle haben eines gemeinsam. Der Filter soll eigentlich kein Nikotin entfernen, vielmehr soll er andere Schadstoffe herausfiltern. Das sind neben Teer auch Schwermetalle sowie Kohlenmonoxid.

Demzufolge enthalten Zigaretten ohne Filter mehr dieser Stoffe. Aber auch mehr Nikotin, denn die meisten Filter nehmen bei ihrer Arbeit ein bisschen davon auf. Daher kommt es, dass nach jahrelangem Rauchen filterloser Zigaretten solche mit Filter häufig nicht mehr schmecken. Zumal die sonstigen herausgefilterten Stoffe ebenfalls zum typischen Geschmack einer Zigarette beitragen.

Doch noch einen wichtigen Unterschied gibt es: Filterzigaretten sind länger als 80 mm. Profis nennen sie auch 'King Size'. Hingegen sind Zigaretten ohne Filter, sogenannte Strangzigaretten, oft kürzer.

Vor- und Nachteile gegenüber Filterzigaretten

Vorteile

+ kräftiger im Geschmack
+ mehr Nikotin
+ bei gleicher Länge mehr Tabak
+ weniger Partikel beim Rauchen

Nachteile

- Tabakkrümel stören den Rauchgenuss
- weicht leichter auf am Mundteil.

Selber drehen oder fertig kaufen?

Die Frage ist nicht allgemein zu beantworten: Rauchen ist stets individuell. Wer selber dreht, verbindet damit oft ein Lebensgefühl. Für andere ist es schlicht eine Frage des Preises, denn Drehtabak ist im Allgemeinen günstiger als vorgefertigte Zigaretten ohne Filter. Wer nach dem Preis geht, für den ist Markenbewusstsein zudem selten ausschlaggebend. Letzteres wiederum könnte ein Grund sein, weshalb jemand sich für Filterlose entscheidet, die bereits vorgefertigt sind.

Wer gerne raucht, tut dies auch aus Gründen des Geschmacks. Hier sind beide Arten vergleichbar: Voraussetzung ist ein rascher Verbrauch des Tabaks für Selbstgedrehte, der lose im Päckchen aufbewahrt wird. Daraus ergibt sich die Gefahr, dass er durch zu lange oder falsche Lagerung trocken wird. Dies kann bei Filterlosen kaum passieren, sofern man sie nicht ewig aufbewahrt. Ansonsten haben Sie mit jedem neuen Päckchen stets eine frische Zigarette zur Hand.

Zudem sind vorgefertigte Filterlose schlicht praktischer als die Selbstgedrehten. Man muss sich nicht mit Drehen beschäftigen vor dem Rauchen. Wind und Wetter können ihr kaum etwas anhaben, während hier das Drehen zur wahren Kunst wird. All dies macht die Filterlose im Kaufpäckchen praktischer als eine selbstgedrehte Zigarette.

Ist die Filterlose noch zeitgemäß?

Nach all diesen Ausführungen meinen Sie vielleicht, die Filterlose sei völlig altmodisch. Nostalgie heißt schließlich immer auch unmodern. Doch etwas spricht stark dafür, eine filterlose Zigarette zu rauchen, wenn einem der Sinn danach steht: Sie ist außergewöhnlich. Dadurch verleiht sie Individualität und schärft das eigene Image.

Natürlich ist das auch abhängig von der Marke, welche Kennern ein Detail über den Raucher verrät. So werden Gitanes beispielsweise oft mit kernigen Typen assoziiert - was Frauen die Gelegenheit gibt, mit diesem Bild zu spielen. Der frühere extrem kräftige Geschmack einer Roth-Händle hat eine ähnliche Außenwirkung. Damit sind Zigaretten ohne Filter alles andere als unzeitgemäß. Es gibt auch heute noch viele Gründe, sie zu rauchen!

Fazit - Zigaretten ohne Filter: Nostalgie und Geschmack pur

Wer sich für Zigaretten ohne Filter entscheidet, der tut dies ganz bewusst. Nur im Fall von Selbstgedrehten geht es in erster Linie darum, etwas Geld zu sparen. Vorgefertigte Zigaretten ohne Filter hingegen vereinen zwei Punkte, die für Raucher eine große Rolle spielen. An erster Stelle steht der Geschmack: Er verändert sich mit einem Filter, da dieser wichtige Inhaltsstoffe entfernt.

Rauchen ohne Filter heißt darum kräftiger Geschmack, aber auch ein paar Tabakkrümel im Mund. Filterlos steht zudem für Nostalgie. Man verbindet sie außerdem mit cooler Jazzmusik und den französischen Sportlern der Formel Eins. Damit wird die Filterlose zum nostalgischen Symbol. Dennoch mögen Raucher sie, denn sie verleiht jedem Raucher etwas ganz Besonderes: Filterlose rauchen vor allem Individualisten!

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